Seit einem Jahr organisieren Julian Krisp und Christoph Wilke  in Helpsen und Umgebung Veranstaltungen , haben ein Kleinunternehmen für Sport- und Eventmanagement gegründet. Bereits seit der Schulzeit kennen sich die beiden Freunde, entwickeln später zusammen diese Idee. Insbesondere FIFA- und Tischkickerturniere haben die beiden bislang durchgeführt und wollen ihr Angebot zukünftig ausweiten. Dabei geht es den Jungunternehmern nicht nur um Sport und Spaß - auch das Thema Inklusion spielt für sie eine große Rolle.

Wilke sitzt im Rollstuhl, ist körperlich beeinträchtigt. "Wir wollen Barrieren zwischen Menschen brechen. Das Wichtigste ist, miteinander in Kontakt zu kommen", sagt Krisp. Dabei sei es für sie kein Problem, dass ihre Events bisher vor allem die Jugend ansprechen. "Insbesondere für jüngere Menschen existieren hier oftmals weniger Veranstaltungen als für die älteren. Das wollen wir ändern. Dennoch sind bei unseren Events auch Teilnehmer jenseits der vierzig Jahre", meint Wilke.

Der zwanzigjährige Wilke gilt dabei für viele als Vorbild, weil er trotz seiner Beeinträchtigung erfolgreich für die Rollstuhltennis-Nationalmannschaft spielt und Niedersachsens amtierender Behindertensportler des Jahres ist. Mit seinem Image sei er die perfekte Person um Vorbehalte abzubauen. "Bei einem Kickerturnier haben wir auch gezielt in der Paritätischen Lebenshilfe geworben, um Menschen mit kognitiver Beeinträchtigung für unsere Veranstaltung zu gewinnen", betont Wilke. Zudem würden körperlich beeinträchtigte Menschen ihre Events besuchen.

Kurz vor Weihnachten organisierten die beiden erstmals eine Veranstaltung ausschließlich für Jugendliche. Seit Jahren existiert in Helpsen eine erfolgreiche "Girls Night". Wilke und Krisp führten nun erstmals eine "Boys Night" im Seggebrucher Gemeindehaus durch.

Dem Azubi Wilke und dem FSJler Krisp geht es bei ihrem zeitaufwendigen Hobby nicht um Profit, sagen sie. "Uns reicht es, am Ende finanziell bei null raus zu kommen. Bisher haben wir kein Minus gemacht. Aber wir wollen unseren Teilnehmern auch etwas bieten, sodass wir nicht jeden Euro bei der Organisation umdrehen", stellt Wilke klar. Teilweise würden die Veranstaltungen von Wilke und Krisp zudem von der Kirchengemeinde Seggebruch und privaten Unternehmen gefördert werden.

Trotz Arbeit und weiterer Aktivitäten glauben beide an eine lange Zukunft ihres Eventmanagements. "Bisher bekommen wir das auch erfolgreich hin, obwohl unsere Tage ohnehin schon sehr voll sind", sagt Krisp.

Informationen über die Veranstaltungen geben die beiden über die E-Mail-Adresse event@sem-wilke-krisp.de oder ihre Website heraus. Zudem betreiben sie den Instagram-Kanal   sem.wilke.krisp (https://www.instagram.com/sem.wilke.krisp?igshid=YmMyMTA2M2Y=).

Artikel in den Schaumburger Nachrichten, 27.12.2022